• 07371 - 95457 0 (Mo. - Fr. 08:00 - 12:00 & 13:00 - 17:00 Uhr)
  • über 100 Jahre Erfahrung
  • kompetente Beratung

Wie schütze ich meine Forstpflanzen vor dem Vertrocknen?



Kein Thema beschäftigt uns seit dem letzten Jahrzehnt so sehr wie dieses. Nicht nur große Bäume vertrocknen, sondern auch neu gepflanzte Jungbäume und auch die Naturverjüngung. Wir sind dabei den Wald vom Fichtenbrotbaum zu artenreichen Mischwäldern umzubauen, was hervorragend und auch wirklich anzustreben ist. Doch wie bekomme ich meine Jungpflanzen zu ausgewachsenen Bäumen, wenn die Witterung nicht mitspielt? Unser Problem im Klimawandel liegt vor allem darin, dass wir die Niederschläge dann bekommen, wenn keine Vegetationszeit ist. Während der Vegetationszeit erhalten wir dann eine immense Hitzewelle ohne Regen. Das stellt uns vor verschiedene Herausforderungen. 

Auf was muss ich bereits vor der Pflanzung achten?

Dieses Thema ist genau so wichtig, wie das Gießen nach der Pflanzung. Wurzelnackte Pflanzen sollten nie austrocknen. Es ist wichtig, dass wir die Wurzeln immer feucht halten. Wenn Sie also die Pflanzen geliefert bekommen, dann müssen Sie diese so schnell wie möglich auspacken und für eine halbe Stunde in eine Wanne voll Wasser stellen. So saugen sich die Wurzelzellen noch einmal ordentlich voll. Nach einer halben Stunde sollen die Pflanzen dann aber auch wieder aus der Wanne raus.

Sie kommen nicht gleich zum Pflanzen? Das ist nicht schlimm. Sie sind noch immer nicht in Zeitdruck. Schlagen Sie die Pflanzen gleich ein. Mit einem Einschlag meinen wir einen kleinen Graben auszuheben. Dieser sollte ca. 40 cm tief und auch genau so breit sein. Nun stellen wir die Pflanzen bundweise in diesen Graben und machen diesen dann mit der Aushuberde wieder zu. Wichtig ist, dass die gesamte Wurzelmasse im Boden ist. Nun gießen wir den Einschlag kräftig an. Vergessen Sie auch den Wildzaun rund um den Einschlag nicht, denn sonst können die jungen Bäume vom Rehwild verbissen werden. Sie haben nun mehrere Wochen Zeit, die Pflanzung vorzunehmen. Die Bäumchen halten sich im Einschlag frisch. Sie können nun, wann immer Sie dazu kommen, ein oder mehrere Bunde aus dem Boden ziehen und sich an das Einpflanzen wagen. 

Kann ich die Pflanze auch schon bei der Pflanzung unterstützten?

Das kommt immer auf Ihren Wald an. Wenn der Wald gut zugänglich ist, dann können Sie einen Wassertank, Kanister oder ähnliches mit in den Wald nehmen. Sie können die Pflanzen dann gleich bei der Pflanzung richtig einschlämmen und einen perfekten Start geben. Man geht beim Einschlämmen so vor, dass man zuerst das Pflanzloch aushebt. Nun füllt man das Pfanzloch ganz mit Wasser. Danach wird dann sofort die Pflanze in das Pflanzloch gesteckt und mit dem fein zerkrümelten Aushub aufgefüllt. So wird auch der Erdaushub mit ausreichend Wasser versorgt und wir können die Pflanze gleich leicht andrücken. Man merkt dann auch schon, dass der Boden etwas matschig wird und mit Wasser gut gesättigt ist. Das nennt man Einschlämmen. Dieser Vorgang ist nicht zwingend notwendig, da auch nicht jeder Wald, wie gesagt, gleich zugänglich ist. Oft ist eine Bewässerung schlicht nicht möglich. Trotzdem bekommen Ihre Forstpflanzen durch diesen Vorgang einen wichtigen Vorsprung. 

Wie bekomme ich meine Pflanzen über die Hitzeperioden, wenn kein Regen für mehrere Wochen angesagt ist?

Wir haben alle gesehen, wie schnell unsere Böden austrocknen und große Risse bekommen. Die Böden werden derart hart, dass danach das Wasser erst gar nicht mehr aufgenommen werden kann. Der Humus wird viel zu schnell abgebaut und das Bodenleben verschwindet danach. Ihre neu gepflanzten Jungpflanzen haben keine Überlebenschance. Wir müssen also gleich von Anfang an darauf achten, dass der Boden rund um unsere Pflanzen erst gar nicht austrocknet. Wir haben nun die Möglichkeit den Boden gezielt zu bewässern. Wir haben hierfür eine kleine Bewässerungsanlage im Angebot, welche sehr wassersparend ist und die Grundfeuchte des Bodens aufrecht erhalten kann. Doch die Möglichkeiten der Bewässerung sind begrenzt. Wir können nur einzelne Parzellen bewässern. Mehr ist einfach nicht möglich.


Zur Kategorie: "Bewässerung"

Die zweite Möglichkeit liegt im Mulchen des Bodens. Das ist absolut entscheidend und die beste Möglichkeit den Boden frisch und fruchtbar zu halten. Die besten Abdeckmöglichkeiten sind frischer Grasschnitt, Stroh und Häcksel vom Elefantengras. Bauen Sie nach dem Einpflanzen aus den genannten Materialien ein kleines Mulchteller um Ihre Pflanze herum. Das Mulchteller sollte ca. 30 cm Durchmesser haben und ca. 10 cm hoch sein. So verhindern Sie eine Verdunstung des Wassers aus dem Boden und das rund um Ihre Pflanzen herum. Ein Mulchteller verhindert dabei nicht nur die Austrocknung, sondern auch das Einwachsen mit Unkraut und verhindert zudem auch schlimmere Frostschäden an den Pflanzen. Wenn diese Mulchteller nur an den Pflanzen gelegt werden und nicht gleich der gesamte Boden abgedeckt wird, dann haben auch Mäuse keine Chance den Mulch für sich auszunutzen, da diese dann trotzdem von den natürlichen Feinden entdeckt werden.

Frischen Sie diese kleinen Mulchteller immer wieder auf, denn natürliche Materialien zersetzen sich mit der Zeit. Außerdem sollte beim Einsatz von Stroh darauf geachtet werden, dass dieses vorher eingeweicht wird, sonst fliegt es beim nächsten stärkeren Wind durch die Gegend. Das Elefantengras ist ein riesiges Chinaschilf, welches ursprünglich als Heizmaterial angebaut wurde. Als Abdeckmaterial ist es aber viel nützlicher und bringt enorm viel. Das Elefantengras wird in Deutschland regional angebaut und kann auf den gleichen Flächen immer wieder heruntergeschnitten und gehäckselt werden. So bleiben wir auch hier immer im Kreislauf der Natur.

Verwenden Sie bitte kein frisches Rindenmulch als Abdeckmaterial. Rindenmulch ist zu sauer und die Gerbsäure greift die Wurzeln an. Zudem benötigen die Mikroorganismen viel Stickstoff aus dem Boden, um das holzige Material zu zersetzen. Diesen Stickstoff nehmen die Mikroorganismen dann der Pflanze weg und diese zeigt dann einen Kümmerwuchs. Rindenmulch darf erst nach einem Jahr Lagerung als Abdeckmaterial verwendet werden. 

Sollten Sie kein Mulchmaterial haben und auch die Möglichkeit für dessen Transport fehlen, dann können Sie auch mit unseren Mulchplatten abdecken. Wir bieten die Mulchplatten aus Lederpapier, Holzfaser oder aus Eierkarton-Material an. Diese decken den Boden ebenfalls gut ab, müssen mit der Zeit aber auch erneuert werden.

ECO-Mulchplatte (Art.Nr. DO73-035)

Mulchplatte zur Unkrautunterdrückung
aus 100 % abbaubaren Materialien
Ø-Außen: 43 cm; Ø-Innen: 2,2 cm

ab 1,29 €*

Preise inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten

Mulchplatte aus Holzfaser (Art.Nr. DO73-062)

Mulchplatte zur Unkrautunterdrückung
Ø-Außen: 36 cm; Ø-Innen: 6 cm

ab 1,55 €*

Preise inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten

Baumschutzscheibe Texon 610 (Art.Nr. DO73-061)

aus Lederpapier
Schutz vor Unkraut in Forstkulturen
Ø-Außen: 30 cm; Ø-Innen: 2,0 cm

ab 0,99 €*

Preise inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten

Wenn die Hitzewelle doch extrem lange dauert, dann werden wir trotzdem nicht um eine Bewässerung herumkommen. Wichtig ist es, immer wieder die Feuchtigkeit rund um die Pflanzen herum zu kontrollieren. Heben Sie dazu die Mulchplatte, oder das Mulchmaterial an und testen Sie darunter mit dem Finger, ob die Erde noch eine gute Grundfeuchte aufweist. Falls nicht, dann müssen Sie mindestens einmal pro Woche ordentlich wässern, da die Pflanze sonst vertrocknet oder extrem anfällig für Krankheiten wird. 

Je älter und höher die Pflanzen schließlich in Ihrem Wald werden, desto geringer ist der Druck für Trockenschäden. Die dichten Kronen decken dann den Boden vor der Sonneneinstrahlung ab und dieser kann nicht mehr voll austrocknen. Auch das Unkraut hat dann wenig Chancen. So kann sich nun auch eine Naturverjüngung oder gezielte Nachpflanzungen mit Baumschulpflanzen wieder optimal entwickeln. 

Kontakt